Gar einige interessante Themen standen auf der Tagesordnung der Gemeinderatsitzung Terlan am 09.03.2021, die via Videokonferenz abgehalten wurde: Darunter der Beschlussantrag des SVP-Kollegen Kurt Jakomet zum Thema Optimierung der Miteinbeziehung des Gemeinderates in Entscheidungen bei großen Bauvorhaben, die Einführung einer Biomüllsammlung sowie der neue Gefahrenzonenplan im Bereich der Naherholungszone Bachau in Vilpian. Fazit: gut aufbereitete, umfangreiche Informationen, die rechtzeitig vermittelt werden, sollen in Zukunft die Entscheidungsfindung der Gemeinderäte erleichtern.
Der Beschlussantrag, der von SVP-Gemeinderat Kurt Jakomet eingereicht wurde und der mehr Mitsprache vor allem bei der Umwidmung von Flächen für große geplante Bauvorhaben in der Gemeinde betrifft, wurde von den Gemeinderäten grundsätzlich gutgeheißen. Um wichtige Entscheidungen treffen zu können, ist es ausschlaggebend vorab alle relevanten Informationen zu erhalten, so Gemeinderat Kurt Jakomet. Es sei sehr relevant, die Gemeinderäte als Kontrollorgane von Anfang an einzubinden. Verena von Dellemann, Gemeinderats-Mitglied von Zukunft Terlan dazu: „Wir begrüßen die Diskussion, die Gemeinderäte bei wesentlichen Entscheidungen von Anfang an mit einzubeziehen.“ Simone Thalmann Gemeinderätin (Zukunft Terlan) ergänzte, dass vor allem gute und richtige Information für alle Gemeinderäte wichtig sind, um für die Bürgerinnen und Bürger von Terlan eine sinnvolle und vertretbare Weiterentwicklung des Dorfes zu sorgen. Bürgermeister Hans Zelger unterstützt grundsätzlich das Bestreben der Gemeinderäte nach einer größeren Ausübung ihrer Kontrollfunktion - auch durch eine zeitliche Optimierung des Informationsflusses. Er verwies jedoch gleichzeitig auch auf die Holschuld der Gemeinderäte. Zudem bot er an, den Gemeinderäten in Zukunft verstärkt Informationen weiterzuleiten. Er betonte, dass es ihm ein Anliegen sei, den Bürokratieaufwand so gering wie möglich zu halten und den Informationsfluss in Zukunft noch unbürokratischer und schneller abzuwickeln zu wollen. Der Beschlussantrag wurde einstimmig vertagt, mit der Vereinbarung, dass bis zur nächsten Sitzung ein etwas abgeänderter Vorschlag vorgelegt werden soll, der sowohl dem Wunsch nach mehr Einbindung, als auch der Vorstellung nach nicht erhöhter Bürokratie Rechnung trägt.
Neuer Gefahrenzonenplan für die Bachau - Bauvorhaben der Firma Fructus
Für Diskussion sorgte in der Gemeinderatssitzung die Genehmigung des Gefahrenschutzplanes Bachau in Vilpian. Der von der Fructus beauftragte Techniker Marco Molon präsentierte den Plan und erklärte die neue Ausweisung der Gefahren aufgrund neuer Erkenntnisse.
Der neue Plan sieht vor, dass sich die Gefahrenzone von den Flächen unterhalb und neben der Bachau weiter in Richtung Terlan verschieben würden. Neue Messtechniken, mit denen man die Gefahrenzonen durch Computer Simulationen besser erkennen könne, würden zu diesem Ergebnis führen, erklärte der Techniker Marco Molon. Da die neue Einstufung der Gefahrenzone jedoch auch eine andere Nutzung der betroffenen Flächen zur Folge hat, regte der Gemeindereferent Johannes Fontana dazu an, sich vorab mit den Betroffenen Bürgern zu treffen den Plan noch einmal allen vorzustellen und zu diskutieren. Der Gemeinderat einigte sich daraufhin die Änderung des Gefahrenstufenplanes vorerst zu vertragen. Verena von Dellemann stellte zu diesem Thema in den Raum: „Die Bachau ist die grüne Lunge von Vilpian. Sie bildet einen Mehrwert für die Bevölkerung. Auf einer Seite gibt es eine Verantwortung gegenüber dem Unternehmen Fructus, auf der anderen Seite aber auch eine Verantwortung gegenüber den Vilpianern und der Bachau.“ Simone Thalmann plädierte – wie andere Gemeinderäte auch – für mehr Aufklärung der Bürger. Auch andere Gemeinderäte brachten Fragen zum Thema ein und äußerten Bedenken einiger Bürger gegenüber den Gefahrenschutzplan. Die Abstimmung über die Vertagung des neuen Gefahrenzonenplanes wurde einstimmig genehmigt, vor allem, um den Gemeindeverwaltern die Möglichkeit zu geben, die betroffenen Eigentümer vorab im Detail informieren zu können.
Bio-Müllsammlung
In einem weiteren Tagesordnungspunkt wurde die Einführung der Bio-Müllsammlung besprochen, welche Zukunft Terlan sehr begrüßt. Gemeindereferent und Vizebürgermeister Martin Huber informierte über die geplante Einführung eines wöchentlich geplanten Abholdienstes des Biomülls auf Gemeindeebene. Nach erfolgreich abgeschlossener Probephase soll die Bio-Müllsammlung definitiv eingeführt werden. Im Raum standen auch die Kosten des Dienstes, die voraussichtlich zu einer zukünftigen Erhöhung der Müllgebühren führen werden.
Bannzone Friedhof Vilpian
Gegen Ende der Sitzung wurde vom Bürgermeister die Anfrage eines Vilpianer Grundbesitzers eingebracht, die Bannzone des Vilpianer Friedhofs zu korrigieren, da diese derzeit über sein Grundstück verläuft und der Besitzer auf seinem Grundstück ein größeres Bauvorhaben verwirklichen möchte. Man einigte sich darauf das Projekt der Friedhof-Bannzone von einem Techniker im Detail überprüfen zu lassen, um zu ermitteln, wo die Errichtung von zukünftigen Gräberfeldern generell möglich wäre und welche Bannzone dafür erforderlich wäre, sowie den Antrag auch mit dem Pfarrgemeinderat zu besprechen.
Wegerechte, Radweganbindungen, Glasfasernetz
Zur Diskussion standen danach noch weitere Themen von Zukunft Terlan, wie die Einhaltung der Wegerechte auf Wanderwegen, mangelnde Parkmöglichkeiten beim Terlaner Kindergarten, sicherer Gehweg in der Andrianerstraße in Terlan und Glasfasernetz. Thomas Haberer, Gemeinderat von Zukunft Terlan, informierte zudem über die Gespräche mit STA und Greenmobility zur Problematik der Engstelle am Bahnübergang in Vilpian. Er wünsche sich weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit Fraktionsvertreter Johannes Fontana und Referent Martin Huber, um die Mobilität in Terlan in eine gute Richtung zu bringen. Gute Anbindungen an die Radwege in allen drei Dörfern seien sehr wichtig. Abschließend betonte der Bürgermeister, dass er sehr erfreut über die gute Zusammenarbeit und die konstruktive Diskussionskultur des neuen Gemeinderates sei.